Finland & Sweden in a nutshell

Vor gut 150min haben wir die Wohnungstür in Berlin wieder hinter uns zu gemacht und sind von unserer „Skandinavienrundreise“ zurückgekehrt. Über Helsinki nach Lahti und Umgebung (15.09. – 19.09.), anschließend nach Stockholm und dem Ostergotland (19.09. – 24.09.) führte uns unsere 10-tägige Reise durch diese beiden Länder der Halbinsel Skandinavien.

Wer nun gleich an kühle Nordmenschen und einsame Hütten mit Sauna, See und Wald, viele Mücken, Elche und noch mehr Wald und noch ein paar Seen denkt, der liegt gar nicht so verkehrt. Im Grunde genommen sind beide Länder jedoch grundverschieden und man sollte schnellstens die Schubladen wieder öffnen, um sie eventuell umzusortieren.

In Finnland (Finland; ca. 16°C, wolkig) liebt man die einsame Idylle in einem rotweißen Holzhaus, gelegen an einem Fluß oder gar einem See, mit viel Wald umrundet und meistens nur spärlich mit Sauna, Internet und Plumpsklo ausgestattet. Diese dienen jedoch meist auch nur als Ferienwohnsitz für den Großteil der Bevölkerung. Irgendwer kennt immer wen, der irgendjemanden kennt, der so ein Hüttchen irgendwo hat.

Finnland

In Schweden (Sweden; ca 19°C, sonnig) bevorzugt man eher eine idyllische Nachbarschaft in einem rotweißen Holzhaus, mit nicht ganz so viel Wald drumrum, jedoch etwas kultivierten Land und außerdem mit allmöglichem Schnickschnack ausgestattet; dafür ohne stehendes oder fließendes Gewässer in der Nähe. Dies ist jedoch auch meist das Hauptdomizil der Bewohner. Irgendwer kennt immer wen, der irgendjemanden kennt, der in solch einem Haus sein Leben verbringt.

Schweden

Elche gibt es angeblich in beiden Ländern, jedoch konnten wir keine sichten. Dafür Rehe und Eichhörnchen, aber die gibts auch in Deutschland. Von Mücken wurden wir auch nicht gejagt (haben nicht eine Einzige gesehen) und auch sonst gabs wenig Spektakuläres. Gelernt haben wir mal wieder eine Menge. ZB dass man bei einem unausweichlichen Elchunfall auf dessen Hinterbeine zielen sollte. So ein Popo macht sich besser im Auto als manch ein Geweih. Außerdem werden überlebende angefahrene Tiere nicht kurzerhand eigenmächtig in den Tod geschickt, um ihnen „den Schmerz zu nehmen“, sondern die Unfallstelle mit einem in der Nähe aufgesteckten Handschuh gekennzeichnet. Der Noruf ist in solchen Fällen, wie in fast ganz EU-Land 112.

Trinkfest sind beide Völker und viel blond und hühnenhaftes haben sie ebenfalls an sich. Die wichtigsten Wörter in schwedisch sind „Hej“ (Hallo), „Tack“ (Danke) und „Skål“ (Skol ; Prost), in finnisch wären dies „Hej“ (Hallo), „Kittos“ (Danke) und „Kippes“ (Prost), wobei Letzteres dem Deutschen sehr nahe kommt und daher besonders leicht zu merken ist.

Ansonsten sprechen 99% beider Länder englisch und man ist überrascht wie viele sogar deutsch sprechen und umso besser verstehen. Berliner Busfahrer könnten sich eine große Scheibe von ihren Berufsgenossen und -genossinen dort abschneiden. Wenn ein Fahrgast nach dem Bus rennt, wird natürlich angehalten. Sie helfen jederzeit und kommunizieren sogar verbal und tippen nicht nur auf ein dämliches Blechschild.

Insgesamt bleibt festzustellen, dass beide Länder eine Reise wert sind und nicht nur, um sich eine eigene Meinung bilden zu können.